Sparkassen plädieren für mehr Investitionen und Zukunftsplan für Deutschland
Die deutschen Sparkassen fordern eine gemeinsame Kraftanstrengung von Politik, Wirtschaft und Bevölkerung, um Deutschland zu modernisieren und die Konjunktur wieder in Schwung zu bringen. Nötig sei ein Zukunftsplan, der verlässlich abgearbeitet werde, sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), Ulrich Reuter, am Dienstag zum Auftakt des Sparkassentags in Nürnberg. „Es muss darum gehen, endlich die Bürokratiefesseln zu lösen und Strukturreformen einzuleiten.“ Nicht jedes Detail müsse geregelt werden. „Strukturreformen sind die Basis, damit die notwendigen Investitionen ihre Wirkung entfalten können.“
Um Wohlstand und die Stabilität der sozialen Sicherungssysteme zu erhalten, sei es künftig notwendig, alle möglichen Arbeitspotenziale zu nutzen. „Alle werden in Zukunft etwas mehr beitragen müssen“, sagte Reuter. „Manche durch Kapital, auch durch Abgaben, andere durch mehr Arbeit.“ Deutschland brauche eine gezielte Zuwanderung in den Arbeitsmarkt. Gemeinsam sei es möglich, das Land nach vorn zu bringen und damit einen wichtigen Beitrag zu leisten, Europa wettbewerbsfähig und auf Augenhöhe mit anderen wichtigen Wirtschaftsräumen zu halten.
„Allein die 343 deutschen Sparkassen vergeben in vier Jahren so viele neue Kredite, wie die öffentliche Hand über den sogenannten Sonderkredit ‚Infrastruktur und Klimaschutz‘ in zwölf Jahren zusätzlich investieren will – rund 500 Milliarden Euro“, sagte Reuter. „Und wir könnten noch viel mehr Kredite vergeben, wenn die Aufsicht, die zur Aufarbeitung der Finanzmarktkrise eingeführten Eigenkapitalanforderungen auf das wirklich notwendige Maß zurückschrauben würde.“
In Nürnberg treffen sich zum 28. Deutschen Sparkassentag am Mittwoch und Donnerstag unter dem Motto „Zukunft. Machen.“ etwa 3000 Teilnehmende aus Wirtschaft, Kommunen, Sparkassen, Landesbanken und Vertreter der neuen Bundesregierung.